Alphonse in Italien

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     Herbst 95: Essen   in Italien.
     Die besten Gelati macht Teddy.
     Auf dem Markt.
     Lerici   ist auch ganz nett.

San Terenzo

Im Herbst fahren Onkel Rolf und Tante Lillibär immer nach Italien in die Ferien zu Umberto in sein Albergo Nettuno in San Terenzo am Golfo dei Poeti. Das heisst so, weil hier Byron und Shelley am liebsten gedichtet haben! Darum heissen auch viele Hotels, Bars und Caffees Shelley oder Byron mit irgend etwas rund herum. Das gefällt natürlich den Engländern. Aber zum Glück sind in San Terenzo fast nur Italiener und naturalemente la famiglia Zinniker della Swizzera. Ich Alphonse bin auch dabei, da ich so gut deutsch gelernt habe. Das ist so schön, da muss ich einmal keine Batterien ausprobieren! Auch Rolf ist zufrieden, weil er jetzt nur noch ideale Batterien im Fotoapparat hat und sich nicht die ganze Zeit aufregt, weil er schon wieder Batterien wechseln muss.

Ja die Batterien, die wurden schliesslich auch in Italien von Alessandro Volta erfunden! Das passt naturalemente sehr gut zu mir. In Italia, io sono il nepote (Neffe) Alphonso (Alphonse) und bin un coniglio (Hase). Ça me plait beaucoup, ist très chic!

Dann ist auch noch Morgane mit uns. Die kann zwar gar kein deutsch und lernt es sicher auch nie, aber sie darf trotzdem mit kommen weil sie immer ganz lieb ist und im Haus guten Dienst macht (auf mich aufpassen) wenn wir allein sind. Sie ist die Schwester von Tante Lillibär und darum eigentlich auch meine Tante. Aber ich finde das ganz blöd, denn sie ist ja ein Hund. Also sage ich nur Morgane und nicht Tante.

Es ist nur schade, dass meine kleine Schwester Aline und mein alter Freund Gustave nicht auch hier sind, das wäre zu schön! Ich muss die beiden unbedingt nächstens aus Paris auch zu uns holen.

Das Zmorgen (Frühstück, nehmen wir aber gar nicht früh) ist nicht so gut wie un bon petit-dejeuner en France, aber es geht auch. Dafür gibt es später noch einen Cappucino.














Rennen im Zimmer

Ferien in Italien sind einfach toll. Die haben nicht so niedere Betten, da kann man unten durch und darüber und um alle Ecken rennen wie verruckt. Mit Morgane macht das super Spass! Nur Tante Lillibär gefällt das nicht so gut, - eigentlich gar nicht. Einmal wurde sie so wütend, dass sie mich eifach vom zweiten Stock auf die Strasse geworfen hat, jeté par la fenêtre! Soetwas! Fascht hätte ich mir dabei beide Ohren gebrochen und wenn Onkel Rolf mich nicht sofort aufgelesen hätte, wäre ich wohl noch glatt überfahren worden! Neiaberau.

Mercado

Am Freitag ist in San Terenzo immer Mercado (Markt). Da gehe ich direkt nach dem Zmorgen schauen was es neues gibt. Ich darf auch verkaufen helfen. Aber wenn die Leute mir am Bauch herumdrücken, an Schnauz und Beinen ziehen - das habe ich gar nicht gern! - und sie mich (Alphonso) dann sogar noch kaufen wollen, da ischt aber fertig luschtig! Potz Blitz! Finito la comedia!















Rolf hat mir extra eine kleine Tasche (un sac) gekauft wo ich hinein kann aber nicht ganz. Da kann ich schön herausschauen und bin nicht eingeklemmt und fascht étouffe wie im Rucksack. Rolf hat sogar noch Platz für Fotoapparat, Telefon, Agenda, Schlüssel, Bleistift und was er sonst noch immer so mit herumschleikt. Mängisch hat er richtig gute Ideen, mon oncle. Ich kann alles rundherum beobachten und laufend meinen Kommentar dazu abgeben. Aber ich glaube, das interessiert Rolf gar nicht immer. Parfois ruft er plötzlich ganz laut: Gopfriedstutz! Wenn die Reportage nicht endlich aufhört, nehm ich dir die Batterien heraus! (M'enlever les piles! - das geht doch nicht! - nicht einmal denken darf man settigs! Da werde ich richtig hässig.


Am Strand

Am Nachmittag (in pomerigio) gehen wir an den Strand. Ich liege an der Sonne und schaue den Leuten zu wie sie baden. Rolf und Tante Lillibär gehen auch ins Meer. Für mich ist das gar nichts, viel zu nass. Morgane muss im Zimmer bleiben, weil das ist vietato introdurre animali, so blöd! Wenn ich Durst bekomme, gibt es Chinotto. Onkel Rolf sagt immer, das ist das beste!, - und trinkt selbscht Orangina.




























Il Gelataio Teddy

Zum Zvieri geht es zu Teddy, il primo gelataio al golfo. Da bestellt Tante Lillibär immer Gelato al Coco e fragole und Rolf  una dama bianca. Aber er bekommt jedesmal auch nur eine Glace! Das stört ihn gar nicht, er isst sie einfach ganz zufrieden und reklamiert nicht einmal! (Da verstehe ich ihn gar nicht, eine braune Frau gefällt mir viel besser und eine Dame muss sie auch nicht sein und überhaupt, er hat doch schon Tante Lillibär und sagt immer sie ist die Schönste. Mängisch ist er eben komisch, mon Oncle). Für mich gibt es nur ein halbes Rüebli (une moitie de carotte!),   Hasen bekommen von Glace nur Trommelsucht   und ich sei sowieso schon dick genug, sagt Rolf (aber das ischt doch nur dumms Züg).














Am Abend

Am Abend gehen wir zuerst zum Aperitivo und nachher gibt es ein gutes Essen das Giuseppe, il grande cuoco, extra für uns kocht! Manchmal gibt es Fisch, da kann ich auch mit essen, davon kriegen Hasen keine Trommelsucht und das macht auch nicht dick.














Lerici

Wir gehen auch viel nach Lerici. Das ist der zweite Ort am Golfo dei Poeti. Auch ganz nett, grösser als San Terenzo aber mit viel Touristen aus aller Welt. Die kommen rudelweise mit dem Autocar oder per Schiff. Das Castello ist auch grösser, aber lang nicht so alt wie unseres in San Terenzo!

Nach Lerici kann man mit dem Bus oder zu Fuss gehen. Ich kann mit meinen kurzen Beinen aber nicht so lang marschieren. Darum gehe ich fast nur mit, wenn wir mit dem Bus fahren. Onkel Rolf könnte mich zwar gut in meiner Tasche mitnehmen. Aber dann haben wir wieder das Problem mit meinem laufenden Kommentar. Darum bleibe ich manchmal eben lieber im Albergo. Dann kann Morgane in Ruhe ihren obligatorischen Spaziergang machen, damit sie fit bleibt und weiter guten Dienst machen kann. Wenn ich aber nachher merke, dass sie doch mit dem Bus gefahren sind, hei, dann werde ich aber richtig hässig, Gotfriedstutz!





























Ausflug

Mängisch machen wir auch einen Ausflug in die Umgebung. Zum Beispiel nach Carrara, wo es den weissesten Marmor von der ganzen Welt gibt, eben den Carrara-Marmor  !
















Naturalemente gibt es da auch einen Strand. Aber der gefällt mir gar nicht, sieht aus wie in einer Kaninnchenzucht: alles schön geordnet in Reih- und Glied! Onkel Rolf sagt, das ist noch gar nichts, im Sommer liegen die Touristen am Toscanastrand bis zu zwölfreihig im Sonnenöl wie die Sardienen in den Büchsen herum. Bin ich froh, dass die nicht wissen wo San Terenzo ist, die sollen ruhig bleiben wo sie sind, - jedem Tierchen sein Pläsierchen.















Salute amici miei!


San Terenzo


Lerici

Gerade sind wir wieder von den Ferien aus Italien zurück. Das war einfach wieder super gut, immer Sonne, Strand, Cappucino, Gelato und natürlich Essen. Nur Onkel Rolf passt das nicht, der kann einfach nicht richtig zuschlagen und giftelt nur, dass ich, Alphonso, wieder dicker als hoch aus den Ferien komme! So ein Blödsinn! Dabei kann doch jedes Kind im vorbeirennen sehen, dass ich (mit aufgestellten Ohren) mehr als 3-mal so lang wie breit bin! Er ist doch nur neidisch, weil er selbscht nur 3 Kilo dicker geworden ischt, eifach terrible cette jalousie!

Essen in Italien

Jetzt muss ich Euch aber erklären wie das mit dem Essen funktioniert, - eifach genial, diese Italiener!

Am Morgen fangt es mit der prima collazione ganz harmlos an. Das heisst 1. Essen und ist eigentlich das Morgenessen.

Dann kommt aber nicht einfach wie bei uns noch Mittagessen, Abendessen und fertig luschtig, - nein, da isst man den ganzen Tag! Damit man sich aber nicht die vielen Namen merken muss, zählt man einfach weiter: nach der prima collazione kommt die secunda collazione, danach terzo, quatro, 5. 11. 23. collazione und so weitere Essen solange man kann und am Abend eifach fascht tot ins Bett fällt und nur noch verdauen und schlafen will.

Aber das ischt noch nicht alles! Jedes einzelne ab dem 2. Essen beginnt mit Antipasti, dann kommen Pasti, weiter Primo Piatto, dann Secundo Piatto, - ja, und jetzt habt Ihr wohl schon erraten dass man auch hier eifach weiterzählt, 3. 4. 8. 12. ... Platte bis man eifach nicht mehr kann und lieber auf das nächste Essen wartet als noch die 15. hinunter zu würgen!



Jetzt kommt aber erscht noch das beschte: die Italiener können nämlich schon lange Bruchrechnen (das gibt Zahlen mit einem Punkt darin). Also sagt man jetzt einfach "2.3 war aber heute super gut, nur in 7.5 hatte es zu wenig Pfeffer" was heisst, - ja, sicher schon gemerkt, - im 7. Essen ging es in der 5. Platte zu wenig scharf zu!

Mein Freund Gustave   ist auch wieder mit uns. Der mag aber nicht so viel essen, er ischt eben auch zu langsam, wie Bären nun einmal sind. Am liebsten hat er Fisch, da kann er keine Sauerei machen wie mit Spaghetti an Tomatensauce (il est un vrai petit cochon!) und kann nachher mit dem Fischkopf noch tolle Streiche spielen. Onkel Rolf hat schon ausgerufen: Dieses Säuli kommt mir nicht mehr an den Tisch wenn es etwas mit Sauce zu essen gibt! (Einfach keine Toleranz hat der.)

Natürlich könnte ich noch viel mehr erzählen, zum Beispiel von der Trattoria   da Bruno   in   Pisa. Da war der Nonno Bruno der König der Suppe von ganz Italien. Wer dort einmal eine Zuppa Pisana gegessen hat, der kehrt immer wieder zurück! Jetzt muss ich aber endgültig aufhören, Onkel Rolf ischt schon lange nervös, weil er den Computer selbscht wieder brauchen will, er muss doch noch das DigiPrakt vorbereiten.

Also, uf wiederluege und bis zum nächschzmol, Salve, il vostro Alphonso!

Je demande pardon

Damit Onkel Rolf zufrieden ischt, muss ich jetzt extra noch sagen, dass ich vielleicht alles ein wenig übertreibe und es mir furchtbar leid tut, wenn sich jemand darüber ärgert, vraiment, je regrette beaucoup! Uffa, - man hat es wirlich nicht leicht mit diesem Onkel, aber ich mag jetzt nichts mehr sagen, sonst will er mich auch noch   aus dem Fenster schmeissen, juste ciel!

Last Revision 25.8.2011
© Copyright by Dr.Rolf Zinniker 2003-11

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