Alkali Batterien regenerieren
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Alphonse
Alkalibatterien kann man mehrmals (so 3 bis 10 mal, mit Geduld
auch öfters) wieder regenerieren, darüber
streitet heute kaum mehr jemand.
Um den Unterschied zu Akkus, die im Prinzip unbeschränkt wieder aufgeladen
werden können hervor zu heben, ist es richtiger, bei Alkalibatterien,
die nur beschränkt wieder aufgeladen werden können, nicht von "laden"
sondern von "regenerieren" zu sprechen. Mit jedem Regenerieren verliert die
Batterie an Leistungsfähigkeit.
Alle Hersteller und Verkäufer raten nachdrücklich
davon ab, Alkalibatterien zu regenerieren.
Ob dies mehr aus Sorge ums Geschäft oder das Wohl
der Kunden geschieht sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist jede regenerierte
Alkalibatterie auch eine weniger verkaufte.
Batterien regenerieren im Radio
Am 29. April 2005 hat das schweizer
Radio DRS3
nach 15-Uhr ein kurzes Interview (Redaktion Veronika Meier) mit mir
zur Regeneration von Alkalibatterien ausgestrahlt. Sie können dieses
hier wie Alphonse und seine
Freunde anhören. Wählen Sie bitte die Wiedergabeart (mp3 oder wav)
entsprechend Ihren Möglichkeiten:
|
|
Hohe Ton-Qualität [mp3, 720k] | Tiefe Ton-Qualität [WAV, 2MB] |
Im Deutschlandfunk wurde am 23.5.06 ein Beitrag von Ralf Krauter zum Alkaricharger
gesendet. Text und Ton sind über
DLF 23.5.06
erreichbar.
Alkalibatterien richtig regenerieren
Wer Alkalibatterien regenerieren will, tut dies auf eigene Gefahr und
verliert damit jede Gewährleistung von Verkäufer und Hersteller.
Die Gefahr besteht nicht in einer der immer wieder beschworenen
Explosionen, - Alkalibatterien können nun einmal nicht
explodieren, so wie wir alle uns eine Explosion vorstellen:
mit Knall, Rauch und Feuer. Was passieren kann, wenn man
nicht ein spezielles Ladegerät für Alkalibatterien sondern irgend
eines für Akkus (NiCd oder NiMH) verwendet, ist, dass die
Alkalibatterien überladen werden. Dadurch entsteht im Innern ein Überdruck.
Wenn dieser zu gross wird, wird er über in jeder Batterie vorhandene
Schutzmechanismen nach aussen abgeleitet: die Berstmembran Platzt und gibt eine
Öffnung im Gehäuse frei, falls diese versagen sollte, so wird über
den Bördelschutz der Boden der Batterie herausgedrückt.
Dies kann durchaus mit einem
mehr oder weniger lauten "Pfupf" zu hören sein und wird von verunsicherten
Leuten schon einmal als die an die Wand gemalte "Explosion" betrachtet.
In jedem Fall jedoch tritt durch
die Öffnung Elektrolytflüssigkeit aus, es gibt eine Sauerei und
ein Hautkontakt muss unbedingt vermieden werden!
Was soll man nun tun, wenn man auf eigene Verantwortung (und
zum eigenen Gewinn) Alkalibatterien wieder regenerieren möchte?
-
Ein spezielles Ladegerät für Alkalibatterien verwenden.
In der Schweiz ist das Angebot sehr dürftig, empfehlenswert ist der
ECO-Charger aus Hongkong welcher leider nur noch selten angeboten wird
(zu ca. Fr. 120), zum Beispiel vom
Solarversand
oder von
Distrelec .
Sehr gut geeignet ist auch der vor einigen Jahren von
Leclanche vertriebene Boomerang Lader (zu den entsprechenden
offiziell wieder aufladbaren Boomerang Alkalibatterien) welcher damals auch von Migros
verkauft wurde. Dieser ist übrigens identisch mit dem auch den K-Tipp Lesern
vor langer Zeit angebotenen "Alkaricharger" (beide von mir entwicklelt).
Wenn Sie einen haben möchten, schicken Sie mir doch ein Email:
zinniker@ife.ee.ethz.ch, ich sehe
dann was sich machen lässt.
-
Alkalibatterien möglichst frühzeitig regenerieren,
bevor sie zu stark entladen sind.
-
Regenerierte Alkalibatterien nicht in Geräten mit hohem Stromverbrauch
(Digitalkamera) verwenden. In einfachen Spielzeugen, z.B. in
Alphonse sind sie gut eingesetzt.
-
Alkalibatterien nie in Akku-Schnellader aufladen
(mit Ladedauer unter 6 Stunden). Sie werden darin sicher überladen und
die Auslaufgefahr wird stark erhöht. Das Ladegerät wird nicht
beschädigt (ausser durch evt. auslaufenden Elektrolyt).
-
Wenn kein entsprechendes Alkali-Ladegerät vorhanden ist, kann man
einen möglichst billigen (15 Fr. Kategorie) NiCd - NiMH Langsamlader
(14 Stunden und mehr)
verwenden und die Batterien zeitig (nach 6 - 12 Stunden) wieder daraus entnehmen.
-
Für die "Techniker": Alkalibatterien (AA) werden richtig
mit 50mA bis 100mA bis auf 1.65V bis 1.7V geladen (Strom für Grösse AA,
Wert nicht kritisch, Spannungsbegrenzung Wert kritisch).
Zum Schluss sei daran erinnert, dass Batterien leider
so oder so, ob sachgerecht aufgeladen oder nicht, zwar sehr selten aber leider immer
wieder gelegentlich auslaufen. Dann heisst es in jedem Fall Vorsicht:
Austretende Flüssigkeit (Elektrolyt) nicht
in Kontakt mit der Haut, keinesfalls mit den Augen bringen!
ACHTUNG: Niemals Lithium Batterien aufladen. Diese können und werden dabei
tatsächlich explodieren!
(Lithium Akkus nur mit einem speziellen zugehörigen Ladegerät).
Weitere Informationen
Litertur
-
Modellbildung und ergänzende Untersuchungen am alkalischen Braunstein-Zink-System,
Ch.Faistauer, Dissertation TU Graz 1993.
-
Rechargeable Manganese Dioxide Batteries, K.Kordesch, J.Daniel-Ivad,
37th Power Sources Conference 1996.
-
Aufladbare Batterie sowie Verfahren zu deren Herstellung, P.Ruetschi Leclanche SA,
Patentschrift CH 669 479 A5, 22.12.1978
-
"Regenerierung von Alkalibatterien", R.Zinniker, Bulletin SEV/VSE 15/96 12.7.1996.
(Das Manuskript zur Publikation steht nachfolgend zum Download bereit)
Download
-
Bulletin SEV  
"Regenerierung von Alkalibatterien", Rolf Zinniker, Manuskript zur Publikation im
Bulletin SEV/VSE 15/96 12.7.1996,
[PDF ca 210k]
-
Interview   von Radio DRS3
zum regenerieren von Alkalibatterien [mp3, 720k], 29.4.05.
Links
- Beitrag im Deutschlandfunk zum Alkaricharger von Ralf Krauter,
Text und Ton über
DLF 23.5.06
erreichbar.
Last Revision: 29.5.2006
© Copyright by Dr.Rolf Zinniker 2003-05
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Ihre Fragen, Bemerkungen und Informationen schicken Sie bitte per E-mail an:
zinniker@ife.ee.ethz.ch.